Agile Skalierungsframeworks in der Praxis


Agile Methoden wie SCRUM sind meist für den Einsatz in einzelnen kleinen Teams konzipiert. Gibt es aber regelmäßig Vorhaben, die auch mit 2-3 solcher Teams nicht abzudecken sind, und womöglich mehrere dieser Vorhaben, die zentral gesteuert werden müssen, bedarf es eines agilen Skalierungsmodells. Dabei handelt es sich um eine übergeordnete Organisationsstruktur, welche die Zusammenarbeit mehrerer Teams an einem oder mehreren Produkten koordiniert, optimiert und priorisiert. 

Es gibt eine Reihe agiler Skalierungsrahmenwerke, die ja nach Unternehmen und deren spezifischen Voraussetzungen, für eine Implementierung geeignet sind:

1. LeSS: LeSS ist eine skalierte Version der Idee eines einzelnen SCRUM Teams, die viele der Praktiken des "One Team"-Gedankens beibehält. Es skaliert den Scrum-Ansatz auf bis zu acht Teams, die am selben Produkt arbeiten.Damit ist es für kleinere Organisationen geeignet. Das Besondere an LeSS (und Nexus, siehe unten) ist, dass ein einzelner Product-Owner alle Teams fachlich anleitet. Es gibt auch nur ein gemeinsames Product-Backlog, eine gemeinsame Sprintplanung, gemeinsame Reviews und Retrospektiven.

 

2. Nexus: Nexus ist Framework zur Entwicklung einzelner Produkte. Wie bei LeSS leitet auch hier der Product-Owner jeweils drei bis neun Scrum-Teams und führt ein gemeinsames Backlog. Charakteristisch für Nexus ist der Fokus auf stetiger Integration. Dazu wird das klassische Scrum-Arsenal um Rollen, Events und Artefakte erweitert. Da u.a. Methoden zum Portfoliomanagement und zur Strategieplanung fehlen, ist es ebenso eher für kleinere Organisationen geeignet.

 

3. Scrum@Scale: Scrum@Scale skaliert das agile Arbeiten nicht durch feste Ebenen oder Strukturen, sondern durch lose Vernetzung der Teams sowie Trennung der Zuständigkeit für die Produktmerkmale von der Verantwortung für die Methode. Alle Entwicklungsteams werden von einer übergeordneten Instanz, dem Scrum of Scrums (SoS), koordiniert. Über ein gemeinsames Backlog priorisiert und koordiniert das SoS der Produkteigner die Arbeit der Scrum-Teams. Ein Chief-Product-Owner übernimmt die Gesamtverantwortung und stimmt sich mit den anderen Produkteignern ab. 

 

4. SAFe: das Scaled Agile Framework (SAFe®) liegt in mehreren Konfigurationen vor. Es setzt auf drei Ebenen an: Team, Portfolio, Programm. Die Vollversion Full SAFe® ist auf den Einsatz im ganzen Unternehmen ausgelegt.

SAFe® fasst interdisziplinäre Teams, die mit Scrum oder Kanban arbeiten, zu sogenannten Agile-Release-Trains (ART) zusammen, die das Produkt inkrementell ausliefern. Auf der Programmebene werden die aus Scrum bekannten Muster skaliert. Das vom ART über mehrere Sprints entwickelte Funktionspaket wird Programminkrement genannt. Geplant wird es mit allen Teammitgliedern. Dabei klären die Teams auch ihre Abhängigkeit voneinander und halten diese auf der Programmtafel fest. Unter den hier vorgestellten Skalierungsframeworks sieht nur SAFe® einen Iterationslauf vor, der nicht zur Produktentwicklung dient, sondern primär als Ideenschmiede und zur internen Verbesserung. Die Stärke von SAFe® liegt in der Vielzahl der schlanken und agilen Methoden, die Unternehmen von der Strategiebildung bis zur taktischen Sprintplanung unterstützen.

Ihr weg zur implementierung eines agilen frameworks

Für uns als AGILEUS Consulting steht es an erster Stelle, Ihre konkreten, individuellen Herausforderungen zu verstehen, bevor wir mit der Konzeptionierung eines Skalierungsrahmenwerks beginnen. Dadurch erhöhen wir die Chance einer erfolgreichen agilen Transformation maßgeblich, da Lösungen für die bestehenden Schwierigkeiten definiert werden und sich Ihre Organisation in der neuen Struktur wiederfindet. 

 

Gemeinsam mit Ihnen erarbeitem wir einen bestmöglichen Fit zwischen neuer Organisationsstruktur, agilen Arbeitsweisen und Ihrer Firmenkultur. 

Dr. Michael Schoemaker
Dr. Michael Schoemaker
Dr. Jörk Hebenstreit
Dr. Jörk Hebenstreit

Michael ist zertifizierter SAFe 5.0 Trainer (SAFe 4 Teams, Leading SAFe, SAFe Scrum Master, SAFe Product Owner/ Manager) und SAFe Program Consultant und damit einer unserer Experten für skalierte agile Organisations-strukturen.

Jörk hat langjährige Erfahrung bei der Implementierung agiler Organisationsstrukturen - ob nach SAFe, Scrum@Scale oder eigenentwickelten Rahmenwerken. Entscheidend ist der Fokus auf die individuellen Herausforderungen des Unternehmens, um dafür die am besten geeignete Skalierungslösung zu kreieren.