Glaubenssätze im Unternehmen vs. Agile Kultur: Ein Diskurs über Herausforderungen und Chancen

Häufig wird diskutiert, wie agile Methoden mit den tief verwurzelten Glaubenssätzen in Unternehmen kollidieren können.

Welche Herausforderungen entstehen, wenn traditionelle Denkmuster auf flexible Arbeitsweisen treffen?

Und wie können Unternehmen kulturelle Barrieren überwinden, um agiles Arbeiten erfolgreich zu integrieren? Die Antworten auf diese Fragen sind entscheidend, denn Glaubenssätze formen Unternehmenskulturen und beeinflussen maßgeblich die Zusammenarbeit und den Erfolg von Teams.

Glaubenssätze im Unternehmen vs. Agile Kultur: Ein Diskurs über Herausforderungen und Chancen

Inhaltsverzeichnis

Häufig stellen uns Führungskräfte, und noch viel mehr ihre Mitarbeiter, zu Beginn eines Projekts folgende Fragen:
    • Ist eine agile Transition in unserer Firma umsetzbar?
    • Welche Herausforderungen sehen Sie dabei in einem Konzernumfeld?
    • Kann eine agile Arbeitsweise mit Fokus auf Teamleistung und schnellem Scheitern in unserer Unternehmenskultur überhaupt funktionieren?
Diese Frage ist durchaus berechtigt, wenn man sich die weit verbreiteten Glaubenssätze in Unternehmen anschaut. Denn Glaubenssätze prägen jede Unternehmenskultur und tragen maßgeblich zum Verhalten Ihrer Mitarbeiter bei. Wir haben drei exemplarische Denkmuster für Sie ausgewählt, um diese als Hürden für einen agilen Wandel zu diskutieren.

Einzelleistungen gilt es zu fördern

– Die Einzelleistung jedes Mitarbeiters ist messbar und kann über individuelle Zielvereinbarungen gesteuert werden. Die Summe der Einzelleistungen ergibt die Gesamtleistung. –

Diese lang etablierte Praxis der Mitarbeiterführung widerspricht dem agilen Ansatz der Teamleistung. Ein gut funktionierendes Scrum-Team arbeitet crossfunktional und parallel an einer gemeinsamen Aufgabe. Nur durch ein Miteinander kann die vielgelobte und heiß erwünschte Geschwindigkeit in der Leistungserbringung erreicht werden.

Ein guter Indikator für die Richtigkeit dieser Annahme ist die immer ähnlich verlaufende Leistungskurve eines frisch zusammengestellten Scrum-Teams:

  • Forming-Phase: Das Team gewöhnt sich an die neue Konstellation, Kollegen und Arbeitsbedingungen.
  • Storming-Phase: Erste Konflikte entstehen, da die Rollen und Dynamiken noch nicht klar definiert sind.
  • Norming-Phase: Die Teammitglieder spielen sich aufeinander ein und finden ihre Position sowie Anerkennung.
  • Performing-Phase: Das Team erreicht seine volle Leistungsfähigkeit und arbeitet optimal zusammen.

Dieser Invest zahlt sich aus: Der Output eines gut funktionierenden Teams ist deutlich höher als der von Einzelkämpfern. Der Erfolg eines Teams lässt sich nicht einzelnen Personen zuordnen, sondern muss als gemeinsame Leistung bewertet werden.

💡 Tipp: Vermeiden Sie individuelle Anreizsysteme und fördern Sie stattdessen die Zusammenarbeit, um die Teambildung und Leistung zu stärken.

Mit steigendem Gehalt steigt die Motivation

– Die Leistung wird durch Bonussysteme und monetäre Anreize am effektivsten gesteigert. Die Mitarbeiter leisten mehr, wenn sie mehr Geld dafür bekommen. –

Dieser Glaubenssatz ist in der HR-Welt weit verbreitet. Obwohl die Vor- und Nachteile extrinsischer und intrinsischer Anreize seit Jahren diskutiert werden, setzen viele Arbeitgeber immer noch vorrangig auf monetäre Motivationsmittel. Studien zeigen jedoch, dass mehr Geld – insbesondere bei spannenden und herausfordernden Aufgaben – oft kontraproduktiv ist. Die intrinsische Eigenmotivation kann dadurch um bis zu 36 % sinken.

Für agile Teams, die meist an komplexen Themen arbeiten, ist dies ein Problem. Intrinsische Anreize hingegen wirken sich positiv aus: Sie steigern Motivation und Engagement, was zu einer dreimal höheren Leistungsbereitschaft führt.

Zusammengefasst: Ein Gehalt sollte wirtschaftliche Sicherheit bieten. Doch wenn ein Job keinen Spaß macht und die Tätigkeit nicht geschätzt wird, kann auch ein höheres Einkommen dies nicht kompensieren.

Starke intrinsische Motivatoren in der agilen Arbeitsweise sind unter anderem:

  • Eigenverantwortliches Arbeiten
  • Neue Fähigkeiten erlernen
  • Intellektuelle Neugier durch komplexe Aufgaben befriedigen
💡 Tipp: Schaffen Sie Rahmenbedingungen, in denen Mitarbeiter ihre intrinsische Motivation entfalten können – etwa durch spannende Projekte und klare Entwicklungsperspektiven.

Prozesse steigern die Effizienz und Arbeitsleistung

– Klar geregelte Aufgaben und Verantwortlichkeiten vermeiden Missverständnisse und Reibungen in den Prozessen. Nur wenn jeder seiner Funktion nachkommt, arbeiten wir wirtschaftlich. –

Klar strukturierte Abteilungen mit Prozesshandbüchern, geregelten Zuständigkeiten und klaren Schnittstellen prägen viele Unternehmen – vom Mittelständler bis zum Großkonzern. Diese Entwicklung entstand aus dem Wunsch nach mehr Planungssicherheit und besserer Steuerbarkeit von Arbeits- und Wertschöpfungsströmen.

In der Praxis führt dieser Fokus auf geregelte Abläufe jedoch oft zu Überregulierung und Einschränkungen. Flexibilität bei sich ändernden Bedingungen geht verloren, und Projekte leiden unter langen Lauf- und Wartezeiten. Dieses Silodenken, die damit verbundenen mentalen Grenzen sowie die Scheu vor Verantwortung oder unbekannten Wegen stehen den Grundwerten agiler Arbeit diametral entgegen.

Freiheitsgrade und eigenverantwortliches Handeln in einem agilen Team sind für viele Mitarbeiter ungewohnt. Sie stoßen oft auf Ablehnung, da:

  • „Wir haben das noch nie so gemacht.“
  • „Das kann so schnell nicht geliefert werden.“
  • „Wir brauchen erst eine detaillierte Planung und Prozessbeschreibung.“

Diesen Wandel im Mindset herbeizuführen, erfordert Mut von den Mitarbeitern sowie Vertrauen und Unterstützung durch die Führungskräfte. Eine geschützte Arbeitsumgebung, die Fehler zulässt, ist entscheidend, um diese Veränderung zu ermöglichen. Denn: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

💡 Tipp: Fördern Sie eine Kultur des Ausprobierens und schaffen Sie sichere Räume, in denen neue Ansätze getestet und weiterentwickelt werden können.

Welche Glaubenssätze prägen Ihre Unternehmenskultur?

Wir könnten noch lange fortfahren und weitere Überzeugungen infrage stellen. Vielleicht haben Sie beim Lesen bereits Beispiele aus Ihrem eigenen Umfeld erkannt. Auch wenn diese Glaubenssätze nicht Ihrer persönlichen Überzeugung entsprechen, sind sie oft tief in der Kultur eines Unternehmens verankert. Sie prägen maßgeblich die Arbeits- und Verhaltensweisen Ihrer Mitarbeiter.

Diese Barrieren aufzubrechen, erfordert aktive Arbeit, offene Kommunikation und Mut. Es ist wichtig, Aufmerksamkeit für diese Muster zu schaffen und einen kritischen Diskurs anzustoßen. Nur so können einschränkende Prägungen in Ihrer Unternehmenskultur erfolgreich überwunden werden.

💡 Tipp: Starten Sie regelmäßig interne Workshops oder Diskussionen, um Glaubenssätze sichtbar zu machen und gezielt an einer Veränderung zu arbeiten.

„Das Geheimnis des Erfolgs ist anzufangen“

(Mark Twain)

Ein erfolgreicher agiler Wandel beginnt mit der Überwindung veralteter Denkmuster und einer offenen Kommunikation, die Mitarbeiter aktiv einbindet. Die Kombination aus Mut, Vertrauen und klarer Struktur schafft die Grundlage, um Glaubenssätze zu hinterfragen und echte Veränderungen in der Unternehmenskultur zu bewirken. Unsere Website bietet Ihnen umfassende Einblicke und praxisnahe Lösungen zur agile Beratung, damit auch Ihr Unternehmen von den Vorteilen agiler Arbeitsweisen profitieren kann.

Nutzen Sie die Chance, Ihre Unternehmenskultur neu zu gestalten und nachhaltig zu verbessern!

Sind Sie bereit für das nächste Level?

Jedes Unternehmen steht vor spezifischen Herausforderungen. Gemeinsam finden wir passgenaue Antworten.
💡 Tipp

Jennifer Filz

Jennifer Filz verstärkt seit Anfang 2023 unser Agileus Team als Assistenz der Geschäftsführung. Sie ist im Hintergrund aktiv und unterstützt die Geschäftsleitung in verschiedenen administrativen und organisatorischen Aufgaben. Zuvor sammelte sie wertvolle Erfahrungen als Referentin des CEOs eines weltweit führenden Unternehmens in der Messtechnik. Jennifer bringt ihre umfassenden Kenntnisse und Fähigkeiten ein, um die Effizienz und Effektivität des Managements zu steigern.

Bärbel Hebenstreit

Bärbel Hebenstreit komplettiert das Familienunternehmen seit der Gründung 2017. Als studierte Keramikingenieurin hat sie den analytischen Blick fürs Detail und verantwortet das Controlling und die Unternehmenszahlen der Agileus. Außerdem ist sie für die Koordination des Backoffice zuständig.

Frank Duda

Frank Duda ist ausgebildeter Kfz-Schlosser und Industriemeister Metall, um danach seine Leidenschaft für die Personal-und Organisationsentwicklung entschieden. Nach seinem Abendstudium zum Betriebswirt arbeitete er in verschiedenen Positionen im Personalmanagement und der Organisationsentwicklung, hat moderne Arbeitsorganisationen und neue Produktionssysteme eingeführt. Er spielte eine Schlüsselrolle beim Aufbau der Lean Manufacturing Consulting und war zuletzt als Direktor Automotive Projektmanagement tätig. 2011 brachte Frank in seiner Rolle als Vorstand ein Beratungsunternehmen wieder ins Wachstum gebracht und konzentriert sich seit 2013 auf die Transformation bestehender Organisationen und den Aufbau neuer Arbeitsorganisationen.

Dr. Christoph Eisenhardt

Dr. Christoph Eisenhardt ist Unternehmensberater und Coach mit Fokus auf F&E, Innovation und Leadership. Er unterstützt Unternehmenstransformationen und agile Entwicklungsprozesse und berät ganzheitlich und handlungsorientiert. Als zertifizierter systemischer Business-Coach hilft er Führungskräften mit den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen.
Nach seiner Promotion und einer Selbstständigkeit in der Laserindustrie arbeitete er 14 Jahre bei Roche Diagnostics und leitete dort globale Abteilungen und strategische Initiativen.
Christoph ist promovierter physikalischer Chemiker, absolvierte ein Executive Leadership Program an der London Business School und ist zertifizierter Change Manager, sowie Scrum Master.

Dr. Frank Richarz

Dr. Frank Richarz hat in Bonn Physik studiert und in Physikalischer Chemie promoviert. Frank hat eine beeindruckende Karriere in der Elektro- und Haushaltsgeräteindustrie hinter sich und hat in verschiedenen Managementpositionen, u.a. technischer Direktor eines US-Unternehmens, gewirkt. Als kleines ‚Hobby‘ vertritt Frank seit 1997 verschiedenste Unternehmen in der Normungsarbeit beim International Electrotechnical Committee (IEC) und leitet unter anderem das Team zu ‚Biological effects of optical radiation‘.
Seit 2008 konzentriert er sich als Berater darauf, die Produktentwicklung (R&D) in Unternehmen zu optimieren, u.a. in der optischen Industrie, Werkzeuggeräteherstellung und Automobilbranche. Im Rahmen agiler Transitionen hat er als agiler Coach zahlreiche Teams und Organisationen bei ihren ersten agilen Erfolgen begleitet.

Mark Rosa

Mark Rosa ist ein Fachmann für Agile Methodik in der physischen Produktentwicklung mit über 20 Jahren Erfahrung. Er hat sich darauf spezialisiert, in agil unerfahrenen Teams ein agiles Mindset aufzubauen und das Teamumfeld auf die Zusammenarbeit mit einem agilen Projekt einzustimmen. Mark hat seit den frühen 2000er Jahren in verschiedenen Industriebereichen, u.a. Medizintechnik, Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau, gearbeitet und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt, die ihn zu einem führenden Experten in der Produkt- und Softwareentwicklung machen.

Geog Verch

Georg Verch ist seit März 2023 ein wertvolles Mitglied unseres Teams. Mit einer handwerklichen Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer und einem Studium der Medizintechnik in Wiesbaden bringt er eine breite Palette von Fähigkeiten mit. Seine Karriere bei einem führenden Anbieter von Dialyse-Produkten und -Dienstleistungen hat ihm tiefe Kenntnisse in Risikomanagement, Anforderungsmanagement, Projektmanagement und Moderation vermittelt, sowie seine Passion für agile Arbeitsweisen geweckt. Als zertifizierter Product Owner, Scrum Master und Experte für Usability und User-Experience ist Georg ein leidenschaftlicher Befürworter der Agilität und setzt seine Fähigkeiten ein, um aufgeschlossene und engagierte Teams zu fördern.

Michelle Wunner

Michelle Wunner verstärkt seit April 2021 das Team von AGILEUS Consulting und überzeugt dabei insbesondere mit ihren Erfahrungen in der Begleitung agiler Transitionen. 

Als Trainerin, zertifizierte Scrum Masterin und Coach befähigt sie unsere Kunden für die agile Arbeitsweise. Ihre Haltung als systemische Beraterin und Mediatorin sind insbesondere in der Teambegleitung, im Change Management und Konfliktmanagement sehr gefragt. So verfügt sie über umfangreiche Kenntnisse, um erfolgreiche Veränderungsprozesse zu begleiten. Dabei schätzen unsere Kunden ihre Moderationskompetenz und ihre empathisch-hartnäckige Art, Teams für Agilität zu begeistern. Ihre bisherigen Praxiserfahrungen sammelte sie in der Automobil-, Finanz-, Technologie- und Medizintechnikbranche.

Dr. Michael Körsten

Dr. Michael Körsten verstärkt unser Team seit Oktober 2021. Er studierte Maschinenbau in Aachen und promovierte im Bereich Konstruktionsmethodik. Mit über 20 Jahren Erfahrung in verschiedenen R&D Managementfunktionen in der Automobilindustrie und im Anlagenbau, bringt er umfangreiche Expertise in Produktentwicklung, Prozessoptimierung, Projekt- und Innovationsmanagement, Digitalisierung und internationale Teamarbeit mit.

Michael war in Industriearbeitskreisen zu Lean Innovation aktiv und baute erfolgreich eine lokale Entwicklungsabteilung in den USA auf. Er gestaltete den Produktentstehungsprozess neu und setzte die agile Transformation im Engineering bei einem führenden Nutzfahrzeughersteller um. In den letzten Jahren arbeitete er als Managementberater und im Bereich Ingenieurdienstleistungen.

Als zertifizierter Scrum Master und Scrum Product Owner hat Michael zahlreiche Teams und Organisationen bei agilen Transformationen begleitet. Er ist überzeugt, dass Agilität, wenn richtig implementiert, zu erheblichen Leistungssteigerungen führen kann, wobei der Mensch im Mittelpunkt stehen muss.

Dagmar Hebenstreit

Dagmar Hebenstreit hat jahrelange Erfahrung in der Management- und Strategieberatung, was sie dazu inspirierte, eine eigene Boutiqueberatung zu gründen. Mit AGILEUS Consulting erfüllt sie ihren Wunsch nach einer ganzheitlichen Beratung für Mechatronikunternehmen, die sowohl Konzept- als auch Umsetzungsphasen inklusive Change Management und Mitarbeiterinvolvement umfasst.

Dagmar bringt internationale Erfahrung in Vertrieb, Marketing und Business Development mit. Als Certified Scrum Professional sowie Scrum Master und Product Owner hat sie einen breiten methodischen Hintergrund und sucht ständig nach neuen Ansätzen in Organisationsstrukturen und Führung.

Sie studierte Medienökonomie, Interkulturelle Wirtschaftskommunikation und Betriebswirtschaftslehre und ergänzte dies durch ein Studium der Humanwissenschaften und Auslandsaufenthalte, unter anderem in China.

Dagmar ist zudem verantwortlich für Marketing, Public Relations, HR und Change bei AGILEUS Consulting. Als Mitglied der Healthcare Shapers beschäftigt sie sich speziell mit der Implementierung von Agilität in der MedTech-Branche.

Dr. Jörk Hebenstreit

Dr. Jörk Hebenstreit gründete ein Beratungsunternehmen, das klassische Strategie- und Managementberatung mit innovativen, agilen Ansätzen kombiniert. Er studierte und promovierte in Physik und arbeitete zuletzt als Vice President in einem internationalen Technologieunternehmen. Sein Managementwissen vertiefte er an der INSEAD Business School und erhielt den ‚Distinguished Service Award‘ der Photo Marketing Association International.

2006 wechselte er in die Strategieberatung und war ab 2009 als F&E-Vorstand eines Messtechnik-Global Players tätig. Er war in verschiedenen Verwaltungsräten aktiv und lehrte an der Hochschule Furtwangen. Seit 2016 leitet Jörk agile Projekte in verschiedenen Branchen.

Er ist Certified Scrum Professional und engagiert sich bei den Baden-Badener Unternehmergesprächen e.V. Jörk ist zudem einer der wenigen „Agile Leadership Journey Guides“ in Deutschland.